Rekonstruktiv
Mehr als nur Schönheitschirurgie — Plastische Chirurgie zur Wiederherstellung von Form und Funktion
In der plastischen Chirurgie geht es neben der Ästhetik immer auch um die Funktion. Rekonstruktive Eingriffe dienen somit der Wiederherstellung der Körperform und ‑funktion bei angeborenen Fehlbildungen oder erworbenen Defekten durch Verletzungen, Verbrennungen oder Tumoroperationen. Auch können störende und beeinträchtigende Narben oder chronische und komplexe Wunden mit filigranen Operationstechniken der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie behandelt werden, um die Lebensqualität zu verbessern.
Narbenbehandlung
Die Ursachen von Narben umfassen verschiedene Operationen im Brust- und Bauchbereich, Kaiserschnitt, orthopädische Eingriffe an den Extremitäten oder über Gelenken, Hauttransplantationen oder Folgen von Verletzungen und Verbrennungen. Auch kann sich nach einer Bestrahlungsbehandlung Narbengewebe bilden. Ebenso können Hauterkrankungen (wie z. B. Akne oder „Pickel“) und Infektionskrankheiten, wie Windpocken, Narben hinterlassen.
Bei entsprechender Veranlagung können sich abhängig von der betroffenen Körperregion und des Narbenverlaufes eine überschießende (hypertrophe) Narbenbildung, Narbenwucherungen (Keloide) oder verbreiterte Narben entwickeln. Narben stellen nicht nur ein ästhetisches Problem, insbesondere bei Narben im Gesicht, dar, sondern gehen häufig auch mit funktionellen Einschränkungen und einer psychischen Belastung einher. Mit einer Narbenbehandlung können die Narben zwar nicht vollständig entfernt werden, jedoch kann eine Verbesserung des Erscheinungsbildes und eine Wiederherstellung der Funktion erreicht werden.
Bei einer Narbenbehandlung wird unter Berücksichtigung der Ausdehnung, der Lokalisation sowie dem Alter der Narbe ein auf Ihre Narbe zugeschnittener, individueller Behandlungsplan erstellt. Das Behandlungsspektrum bei PARKSIDE | Plastische Chirurgie beinhaltet konservative und topische Behandlungsmöglichkeiten, Injektionsbehandlungen mit z. B. Glukokortikoiden oder Hyaluronsäure, eine Eigenfettbehandlung, Dermabrasion und Medical Needling oder die chirurgische Narbenkorrektur. Diese kann von einer einfachen Ausschneidung mit Direktverschluss über sog. Z‑Plastiken bis hin zur komplexen Rekonstruktion unter Anwendung von Lappenplastiken und mikrochirurgischen Operationstechniken reichen.
Verbrennungen
Verbrennungen und Verbrühungen sind häufige Verletzungen, die zur optimalen Heilung einer fachgerechten Beurteilung und Behandlung bedürfen. Während größerflächige und schwere Verbrennungen in einem Verbrennungszentrum behandelt werden müssen, kann die Behandlung von lokalisierten Verbrennungen und Verbrühungen im ambulanten oder kurzstationären Rahmen erfolgen. Das Therapiekonzept ist dabei maßgeblich von der korrekten Einschätzung der Verbrennungstiefe und der Lokalisation abhängig, um eine zeitgerechte und möglichst narbenarme Abheilung zu erreichen.
Bei tiefergradigen Verbrennungen müssen die betroffenen Gewebeareale abgetragen und die Wunde durch Hauttransplantate gedeckt werden. Als Folge von Verbrennungen können sich ästhetisch störende und funktionell einschränkende Narben entwickeln. Das Spektrum der Narbenbehandlung reicht bei PARKSIDE | Plastische Chirurgie von konservativen Maßnahmen über Injektionsbehandlungen bis hin zur operativen Narbenkorrektur, um ein bestmögliches Ergebnis und Erscheinungsbild zu erzielen.
Haut- und Weichteiltumore
Als Folge einer kumulativen Schädigung der Haut durch Sonnenexposition und UV-Strahlung nimmt die Häufigkeit von weißem Hautkrebs seit Jahren stetig zu. Der weiße Hautkrebs lässt sich in zwei verschiedene Arten unterscheiden: Das Basalzellkarzinom (BCC), auch Basaliom genannt, und das Plattenepithelkarzinom (SCC) oder Spinaliom. Das Basaliom zeigt gewöhnlich ein langsames Wachstum und kann unbehandelt zur Zerstörung der umgebenden Strukturen führen. Im Gegensatz zum Basaliom kann es beim Plattenepithelkarzinom selten zu einer Bildung von Tochtergeschwulsten kommen. Zur Behandlung stellt die chirurgische Exzision mit nachfolgender feingeweblicher Untersuchung für beide Arten von Hautkrebs eine effektive Methode dar. Häufig entwickeln sich Basaliome und Plattenepithelkarzinome an sonnenexponierten Arealen im Kopf-/Hals-Bereich oder am Handrücken. Je nach Lokalisation und Größe sind zur Wiederherstellung von Defekten nach Exzision von Hauttumoren rekonstruktive Operationstechniken wie z.B. Lappenplastiken, erforderlich.
Auch andere störende oder unklare Hautveränderungen, wie Naevi oder Muttermale, können durch eine plastisch-chirurgische Exzision, meist in einem ambulanten Eingriff in Lokalanästhesie, entfernt werden. Von den tiefer gelegenen Weichteiltumoren stellen Lipome die häufigsten gutartigen Neubildungen dar. Sollte der Befund störend oder schmerzhaft sein, kann auch hier eine chirurgische Entfernung Abhilfe schaffen. Bei unklaren Raumforderungen des Weichteilgewebes, untypischer Lokalisation, raschem Wachstum oder einer bestimmten Tumorausdehnung sind vor einem operativen Eingriff weitere diagnostische Maßnahmen, wie eine radiologische Bildgebung oder Probenentnahme (Biopsie), zur Diagnosestellung und ‑sicherung erforderlich.
Rekonstruktion von Defekten
Haut- und Weichteildefekte können aus Verletzungen, Infektionen, nach operativer Tumorentfernung, großflächigen und tiefen Wunden und Verbrennungen, etc. resultieren. Das Ziel einer chirurgischen Behandlung von Haut- und Weichteildefekten ist die Wiederherstellung der Form und Funktion und die Deckung freiliegender Strukturen. Je nach Defekt kann die Deckung durch Hauttransplantate, dem Einsatz von Expandern zur kontrollierten Gewebedehnung oder eine Verschiebung von Gewebe erfolgen. Die rekonstruktiven Operationstechniken der plastischen Chirurgie umfassen dabei kleine und lokale Lappenplastiken des angrenzenden Gewebes bis bin zur Anwendung von mikrochirurgischen Techniken mit Neuanschluss der Blutgefäße des verpflanzten Gewebes an die Blutversorgung unter dem Operationsmikroskop bei freiem Gewebetransfer.
Behandlung chronischer und komplexer Wunden
Chronische Wunden sind für viele Patienten sehr belastend und können für das Behandlungsteam eine grosse Herausforderung darstellen. Die Ursache von nicht heilenden Wunden sind z. B. Durchblutungsstörungen und Erkrankungen der Blut- und Lymphgefäße, Diabetes, Nierenfunktionsstörungen und andere internistische Grunderkrankungen, Infektionen, Verletzungen oder Liegeschäden (Druckgeschwüre, Dekubitus). Das Ziel der konservativen Behandlung ist eine Reaktivierung der Wundheilung, die bei chronischen Wunden durch eine fehlregulierte Entzündungsreaktion zum Erliegen gekommen ist.
Das Konzept zur Behandlung chronischer und komplexer Wunden bei PARKSIDE | Plastische Chirurgie beinhaltet die Anwendung von modernsten Wundauflagen und Verbänden in Kombination mit der Expertise und Erfahrung von PD Dr. Daniel Rittirsch. Je nach Wundsituation kann auch ein operatives Vorgehen zur Wundreinigung (Debridement) erforderlich sein, möglicherweise gefolgt von einer Defektdeckung. Sowohl bei konservativer als auch bei operativer Behandlung sollte wenn möglich die zugrundeliegende Ursache beseitigt (z. B. ausreichende Mobilisation bei Druckgeschwüren) und der allgemeine Gesundheits- und Ernährungszustand optimiert werden. Hierbei können wir auf ein Netzwerk von Spezialisten zurückgreifen, um eine bestmögliche Grundlage für die Abheilung der Wunde zu erreichen.