Weni­ger ist mehr

Minimalinvasiv

Wenn weniger mehr ist — Minimal­invasiv zum gewünschten Ergebnis

Die Plas­ti­sche Chir­ur­gie umfasst Tech­ni­ken, bei denen das Gewe­be nur gering ver­letzt wird. Dar­un­ter fal­len Infil­tra­ti­ons­be­hand­lun­gen mit z. B. Botu­li­num­to­xin (Botox) oder Hyalu­ron­säu­re, aber auch Ein­grif­fe, bei denen zum Volu­men­auf­bau, zur Gewe­be­kon­tu­rie­rung und für rege­ne­ra­ti­ve Effek­te kör­per­ei­ge­nes Fett­ge­we­be auf ver­schie­de­ne Kör­per­re­gio­nen über­tra­gen wer­den. Mini­mal­in­va­si­ve Ver­fah­ren kön­nen mit ande­ren ope­ra­ti­ven Ein­grif­fen kom­bi­niert wer­den oder als eigen­stän­di­ge ambu­lan­te Ein­grif­fe durch­ge­führt wer­den, ohne dass damit län­ge­re Aus­fall­zei­ten
ver­bun­den sind.

Behandlung mit Eigenfett

Bei der Behand­lung mit Eigen­fett («Lipo­fil­ling», «Fat Graf­ting», auto­lo­ger Fett­ge­webs­trans­fer) wird über­schüs­si­ges Fett­ge­we­be, z. B. an Bauch, Flan­ken oder Ober­schen­keln durch Fett­ab­sau­gung (Lipo­suk­ti­on) ent­nom­men und nach Auf­be­rei­tung an ande­rer Stel­le ein­ge­spritzt, um das Volu­men ver­schie­de­ner Kör­per­re­gio­nen (z. B. Brust­ver­grös­se­rung mit Eigen­fett) auf­zu­bau­en. Beim Lipo­fil­ling zum Volu­men­auf­bau ist zu beach­ten, dass ein Teil des trans­plan­tier­ten Volu­mens dau­er­haft ver­bleibt und ein Teil resor­biert wird, sodass ggf. meh­re­re Sit­zun­gen bis zum gewünsch­ten Ergeb­nis erfor­der­lich sind. Je nach Auf­be­rei­tung sind auch fei­ne­re Volu­men­ver­än­de­run­gen, Gewe­be­kon­tu­rie­run­gen und eine Fal­ten­be­hand­lung mit Eigen­fett mög­lich, z. B. im Gesicht

(Wan­gen, Lip­pen), am Dekol­le­té oder an den Hän­den. Neben dem Volu­men­ef­fekt zei­gen sich bei der Behand­lung mit Eigen­fett auch rege­ne­ra­ti­ve Effek­te, für die bestimm­te Bestand­tei­le des Fett­ge­we­bes ver­ant­wort­lich sind. Durch die­se Effek­te kann eine Injek­ti­on von Eigen­fett auch zur Nar­ben­be­hand­lung, bei Ver­än­de­run­gen des Haut­ko­lo­rits oder zur Ver­bes­se­rung der Haut­qua­li­tät ange­wen­det wer­den. Eben­so kann eine Unter­sprit­zung mit Eigen­fett zur Behand­lung von Augen­rin­gen ein­ge­setzt wer­den. Eine Behand­lung mit Eigen­fett wird häu­fig mit ande­ren ope­ra­ti­ven Ein­grif­fen kom­bi­niert. Als eigen­stän­di­ge Behand­lung wird sie je nach Art und Kör­per­re­gi­on in loka­ler Betäu­bung oder Voll­nar­ko­se durch­ge­führt.

Botulinumtoxin Botox®

Botu­li­num­to­xin (Botox®) ist ein Neu­ro­to­xin, das in der Medi­zin in stark ver­dünn­ter Form für ver­schie­de­ne Indi­ka­tio­nen zum Aus­gleich einer Mus­kel­über­ak­ti­vi­tät ein­ge­setzt wird. Zur Fal­ten­be­hand­lung wird Botu­li­num­to­xin vor allem in der obe­ren Hälf­te des Gesichts appli­ziert, um dyna­mi­sche Fal­ten an der Stirn, «Zor­nes­fal­ten» oder «Krä­hen­fü­ße» (Lach­fal­ten am Auge) zu glät­ten. An der Lip­pe kann die Injek­ti­on von Botu­li­num­to­xin (Botox®) eine opti­sche Ver­grö­ße­rung bewir­ken (sog. «Lip Flip»-Technik).

Mit der ent­spre­chen­den Injek­ti­ons­tech­nik und Dosie­rung kann die Behand­lung mit Botu­li­num­to­xin den natür­li­chen Alte­rungs­pro­zess und die Bil­dung tie­fer, sta­ti­scher Fal­ten ver­zö­gern (sog. prä­ven­ti­ve Botox®-Behandlung) und somit zu einem glat­te­ren Erschei­nungs­bild der Haut bei­tra­gen, ohne die Mimik auf­zu­he­ben. Als wei­te­res Anwen­dungs­ge­biet kann Botu­li­num­to­xin (Botox®) zur Behand­lung von über­mä­ßi­gem Schwit­zen (Hyper­hi­dro­se) ein­ge­setzt wer­den, indem die Akti­vi­tät der Schweiß­drü­sen in den behan­del­ten Regio­nen vor­rü­ber­ge­hend gehemmt wird. Die vol­le Wir­kung von Botu­li­num­to­xin ent­fal­tet sich nach etwa 3 Tagen und hält für 4 – 6 Mona­te an. Eine Behand­lung mit Botu­li­num­to­xin wird ambu­lant ohne Nar­ko­se durch­ge­führt und wird gewöhn­lich als schmerz­arm wahr­ge­nom­men.

Hyaluronsäurefiller

Hyalu­ron­säu­re ist ein natür­li­cher Bestand­teil des Bin­de­ge­we­bes der Haut. Im Zuge des Alte­rungs­pro­zes­ses lässt die Pro­duk­ti­on von Kol­la­gen und kör­per­ei­ge­ner Hyalu­ron­säu­re jedoch nach. Dies hat zur Fol­ge, dass die Haut an Fes­tig­keit und Elas­ti­zi­tät ver­liert und sich Fal­ten bil­den.

Bei der Fal­ten­un­ter­sprit­zung mit Hyalu­ron­säu­re (Hyalu­ron, Hyalu­ro­nan) kön­nen Fal­ten im Gesicht, wie Naso­la­bi­al­fal­ten, Mario­net­ten­fal­ten und ande­re ober­fläch­li­che Fal­ten (z. B. Plis­see­fält­chen) wirk­sam unter­spritzt wer­den. Hyalu­ron­säu­re kann aber auch zum Volu­men­auf­bau, z. B. der Lip­pen, ein­ge­setzt wer­den. Im Gegen­satz zu Botu­li­num­to­xin (Botox®) stellt die Unter­sprit­zung mit Hyalu­ron­säu­re kei­ne prä­ven­ti­ve Fal­ten­be­hand­lung dar.

Durch eine Behand­lung mit Hyalu­ron­säu­re kann ein fri­sche­res Aus­se­hen und ver­jüng­tes Erschei­nungs­bild erreicht wer­den, wobei ers­te Effekt bereits sofort nach der Behand­lung sicht­bar sind. Eine Hyalu­ron­säu­re­be­hand­lung wird ambu­lant durch­ge­führt. Im Bereich schmerz­emp­find­li­cher Area­le kön­nen schmerz­lin­dern­de Maß­nah­men ange­wen­det oder vor­gän­gig eine «Betäu­bungs­creme» auf­ge­tra­gen wer­den.